Beckum, die Zweite
Da aufgrund des heißen Wetters der Welpenkurs letzte Woche ausgefallen war, freuten wir uns riesig darauf wieder nach Beckum zu den Retrieverfreunden zu fahren. Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein war auch schon einiges los als wir ankamen. Wie angekündigt gab es nämlich Zuwachs in unserer Welpengruppe: Sie bestand nun aus vier weißen Golden, einem silbernen Labrador und unserem Toller. Dagmar wurde heute zudem von Nicole, einer zweiten Trainerin, unterstützt. Ein tolles Team, so macht das Spaß. :)
Bevor wir so richtig loslegen konnten, hat Dagmar noch ein paar einleitende Worte zu uns gesagt. Immer wenn wir auf dem Übungsplatz stehen, ist es besser, dass die Welpen mit Halsband und Leine oder gleich mit einer Zugstopp-/Retrieverleine geführt werden, weil wir die Welpen so besser lenken können. Ein Hundegeschirr ist da nicht so förderlich. Das kann man dem Welpen anlegen, wenn man keine Lust auf Antizerr-Training hat bzw. man nicht so genau auf das akkurate Laufen an der Leine achten möchte. Außerdem arbeiten wir ausschließlich mit positiver Verstärkung, d.h. wir benutzen Leckerlis in Form von Trockenfutter o.ä. als Belohnung – hauptsache schön klein, damit die Welpen nicht lange kauen müssen. Bestraft wird nicht, die Welpen sollen Spaß bei den Übungen haben und ausschließlich positive Dinge verknüpfen. Diese Philosophie gefällt uns übrigens super, denn genauso handhaben wir das bisher auch. Das Ziel des Kurses ist es, unsere Hunde so auszubilden, dass wir später mal Prüfungen mit ihnen laufen können. Das passt gut zur Marschrichtung, die wir mit Edison planen.
Als erstes hieß es nun, die Welpen kurz miteinander spielen zu lassen. Dazu sollten wir sie alle ableinen, sprich Leine und Halsband komplett entfernen. Hierbei wurde uns der Hinweis mit auf den Weg gegeben, dass wir unsere Hunde niemals selbst entscheiden lassen sollten, wann sie loslaufen. Wir sind in jeder Situation diejenigen, die den Zeitpunkt bestimmen. Das schützt die Hunde später vor Gefahrensituation, denn sie rennen so nicht von allein aus der Tür oder springen aus dem Kofferraum. D.h. nachdem wir sie ableinen, halten wir sie solange fest bis sie sich beruhigt haben. Sie sollten dabei weder winseln, bellen noch losstürmen wollen. Erst dann kommt unser Kommando wie z.B. Lauf oder Frei, woraufhin sie losgelassen werden und losrennen dürfen.
Nun gab’s die erste Übungseinheit. Hierfür sollten wir ein Leckerchen vor unser Gesicht halten und Schau sagen. Blickt uns der Hund daraufhin direkt an, belohnen wir ihn dafür. Das ist quasi die Basis für alle zukünftigen Interaktionen, denn wenn der Hund dich anschaut, hast du seine Aufmerksamkeit und kannst mit ihm kommunizieren.
In der Zwischenzeit wurde jeder Halter mit seinem Hund einmal zu Nicole gerufen, um weitere kleinere Übungen zu machen. Zuerst sollte der Hund über Stangen hinwegschreiten, die auf dem Boden lagen. Danach ging es über verschiedenen Untergründe wie z.B. Gitter und Filz. Das Highlight war aber auf jeden Fall der Tunnel. An einem Ende hat man seinen Hund hineingeschickt, um schnell zum anderen Ende zu laufen und ihn sicherheitshalber nochmal zu rufen. Edison war dabei allerdings so flink, dass er zeitgleich mit mir am Ausgang ankam … da war nicht mehr viel mit rufen. Es hat ihm sogar so viel Spaß gemacht, dass er sich einfach umgedreht hat, um mit einem Affenzahn ein weiteres Mal durch die Röhre zu preschen. Ich konnte ihn also bei Nicole am Eingang wieder abholen. ;)
Zum Abschluss gab es noch eine schöne Überraschung. Dagmar und Nicole hatten ein Bassin bis oben hin mit Wasser gefüllt. Alle Halter sollten sich drumherum aufstellen und ihre Hunde von den Leinen befreien. Auf Kommando haben wir sie dann alle losgelassen. Tja und ratet mal, wer der erste im Nass war … natürlich Edison, die Wasserratte, und zwar auf kürzestem Weg mitten hinein. Wo die anderen noch ein wenig zögerten, schwomm er schon seine ersten Bahnen. Echt zum Totlachen. :D
Abschließend sind wir dann noch ein paar Meter mit Sigrid und Theo gelaufen, die uns zuvor schon bei der Welpenstunde zugeschaut hatten. Ein wirklich schönes Gebiet, das zum Spazierengehen förmlich einlädt. Frieda und Edison verstehen sich auch von Mal zu Mal besser, da macht der Gang nochmal so viel Spaß. Unser Fazit vom Tag: besser hätte er nicht sein können!