Beckum, die Siebte
Als wir in Beckum aus dem Auto stiegen, kam uns Sigrid mit Frieda bereits freudestrahlend entgegen. Damit Edison sich lösen konnte, liefen wir gemeinsam eine kleine Runde zusammen. Kurze Zeit darauf ging es zum Platz. Kaum dort angekommen fing Edison in einer Tour an zu Winseln und zu Bellen. Vermutlich lag es daran, dass es wieder ein neues Hundegesicht in unseren Reihen gab: Emma, eine schwarze Labradorhündin, zu der Edison sich sehr hingezogen fühlte. Da wir unsere Hunde aber nicht an der Leine spielen lassen sollen, musste Edison warten. An dieser Stelle sei gesagt, dass wir durch die viele Sonne die meiste Zeit im Schatten verbracht haben. Aus diesem Grund gibt es auch kaum Fotos dieses Mal.
Zu unserer Überraschung war Dagmar bereits heute schon wieder da. Das lag daran, dass sich eine Prüferin unseren Kurs anschauen und Dagmar beurteilen wollte. Nach §11 Tierschutzgesetz benötigt man neuerdings eine Erlaubnis der zuständigen Behörde, wenn man gewerbsmäßig die Ausbildung der Hunde durch den Tierhalter anleiten will.
Nach einigen einleitenden Worten ging es dann mit den üblichen Übungen Schau, Bei-Fuß-Laufen und Bleib weiter. Dagmar hat nochmal ausführlich erklärt, warum diese Übungen so wichtig sind. Edison hat leider nur so lala mitgemacht. Er war ständig mit der Nase am Boden und interessierte sich nicht wirklich für das, was ich von ihm wollte. :(
Weil die Aufmerksamkeit unserer Kleinen noch nicht so lange anhält und es sehr warm war, durften sie die nächsten zehn Minuten miteinander spielen. Am Ende sollten wir die Welpen wieder anleinen. Hier gab es einen wichtigen Hinweis von Dagmar: Beim Anleinen solle man einfach zu seinem Hund hingehen anstelle (mehrfach) Hier oder Komm zu rufen, da man sich nicht sicher sein kann, dass der Hund in einer Spielsituation ohne Weiteres zu einem kommt. Dagmar hatte mich nämlich dabei beobachtet, dass ich zwei Mal hintereinander Hier gerufen hatte. Edison kam zwar zu mir, aber dadurch würde ich das Signal mehr und mehr abnutzen. Ein weiterer Ratschlag von ihr war, dass man in dieser Zeit so viele Spaziergänge ohne Leine wie möglich machen solle. Dadurch würde die Bindung zwischen Hund und Halter gefördert.
Danach ging es zu einem größeren Parcours, den jeder von uns einzeln durchlaufen durfte. Leider waren Edison und ich als Letzte an der Reihe, so dass wir sehr lange warten mussten. Ganz zum Missfallen vom Kleinen, denn er fing wieder an zu winseln und bellte unentweg, so dass der ganze Platz was davon hatte. Egal was ich unternahm, ob ignorieren, mit Leckerchen bestechen oder einfaches Umherlaufen, er fing zwei Sekunden später wieder damit an. Diese Tatsache war mir sehr unangenehm, in Anbetracht dessen, dass eine Prüferin heute anwesend war. In dieser Intensität zudem auch komplett neu für mich. Im Nachhinein bin ich ein wenig schlauer. Ich vermute, er wollte einfach was trinken bzw. sich abkühlen – was das Ziehen an der Leine Richtung Eingang erklären könnte – und hat deshalb so einen Radau gemacht. Das nächste Mal gehe ich einfach mit ihm nach vorn. Wieder was gelernt.
Als wir endlich zu Dagmar durften, hatte ich schon ganz schön den Kaffee auf. Dagmar war zum Glück wie immer super freundlich und erklärte auch mir nochmal ausführlich die Aufgaben, was mir half ein wenig runterzukommen. Wir durften über Stangen, Reifen und abgesteckte Felder auf dem Boden laufen, dann ging es über eine Plane zum Podest, auf das ich Edison führen sollte, um ihn ins Sitz zu bringen. Auch hier gab Dagmar mir wieder einen wertvollen Tipp: Ich solle nicht so häufig Edison sagen, wenn ich was von ihm möchte. Stattdessen ist es besser einfach nur die Signale wie Schau, Fuß o.ä. zu geben. Möchte ich seine Aufmerksamkeit, solle ich einfach lustige Laute machen oder ihm ein Leckerchen vor die Nase halten. Über eine Rampe ging es nun wieder runter. Edison zog mich daraufhin zielstrebig zum Wasserbassin, wo er jede Menge trank und sich ’ne fette Abkühlung gönnte.
Mein Fazit fällt heute nicht ganz so positiv aus. Ich war zwischendurch sehr genervt, weil Edison zum einen nicht gut mitgemacht hat, er war gefühlt häufig mit seinem Kopf woanders, und zum anderen ständig bellte. Der abschließende Spaziergang mit Sigrid und Frieda war ein willkommen versöhnlicher Abschluss.