Unsere Grinsebacke
Am Anfang des Jahres hatten wir bereits einen super Start in Polen beim Ergattern der ersten Anwartschaft für den polnischen Champion. An diesem Wochenende sollte es zwei neue Anläufe geben. Von uns bis nach Poznań sind es ziemlich genau 700km. An sich also gut zu schaffen, es sei denn ein Teil der Autobahn wird gesperrt. Dann braucht man auch gern schon mal zwei Stunden länger als angenommen. Die Ersatzstrecke führte uns über Stock und Stein der Dörfer entlang des Autobahnabschnittes, für den wir eigentlich nur 30 Minuten gebraucht hätten. Entsprechend groß war dann die Freude bei der Ankunft am Hotel, wo wir unser Auto in direkter Nachbarschaft zum neuen Flitzer von Andrea abstellten, die zusammen mit Ann-Kathrin und ihren Curlies Cody und Samu angereist waren. Neben den beiden Mädels stiegen auch Kirsten und Frank mit ihren Tollern Biina, Fiine und Willow hier ab. Man könnte sagen, geballte DRC-Varietäten-Power für die nächsten zwei Tage. Bevor wir todmüde ins Bett fielen, gönnten wir uns zum Abschluss der Tages noch einen leckeren Burger in sehr angenehmen Ambiente des hoteleigenen Restaurants WINESTONE.
Tag 1
Bevor es zur Ausstellung ging, ließen wir uns am morgen das Frühstück im Hotel schmecken. Ein sehr umfangreiches Buffet ließ keine Wünsche offen. Der Weg zur Messe dauerte dann keine zehn Gehminuten. Ja genau, wir mussten das Auto dieses Mal nicht bewegen, sondern haben nur unser Wägelchen gepackt und sind losmarschiert. Das ist echter Luxus und mega unkompliziert. Daran könnte ich mich für die Zukunft gewöhnen. +++ Achtung Spoiler: Für unseren Cruftsbesuch im März 2019 kommt dieser Luxus eher nicht in Frage, denn die Zimmer in den Hotels direkt gegenüber des NEC kosten inzwischen 1.000 € pro Nacht. Kaum zu fassen, oder!? +++ Auf dem Messegelände mangelte es dann leider an jedwedem Wegeleitsystem und wir haben uns einen Wolf gesucht, um den Eingang zu unserer Halle zu finden. Endlich angekommen sollte man am Eingang nicht vergessen, seine Startnummer abstempeln zu lassen. Keine Ahnung was passiert, wenn man es vergisst, aber ich denke es könnte zu Diskussionen im Ring führen.
In unserer Hallte hatten die anderen netterweise bereits einen Platz unweit des Rings für uns freigehalten, so dass wir alle schön zusammen saßen. Da wir recht früh dran waren und vor uns noch die Curlies gerichtet wurden, hatten wir ausreichend Zeit, um uns häuslich einzurichten. Unser heutiger Richter war Jerzy Olszewski aus Polen und wurde von einem Richteranwärter begleitet, mit dem er sich sehr viel austauschte.
Der Richter tat sich mit der Wahl des Gewinners der Championklasse Rüden sichtlich schwer. Er ließ alle Hunde mehrfach laufen und tastete sie ein ums andere Mal ab. Am Ende konnte Edison doch noch mit seinen Qualitäten überzeugen und gewann erfreulicherweise. Somit war unser Hauptziel – das CWC – erreicht! Der Richter nahm Stephan nach seiner Entscheidung kurz zur Seite und beglückwünschte ihn mit diesen Worten: »You have a beautiful dog! Excellent type, excellent body, excellent coat. Everything is excellent … but his head is not my type.« Tja, was soll ich sagen, sowas hat auch noch nie ein Richter zu uns gesagt, wo wir doch seinen Kopf so sehr mögen. Aber Geschmäcker sind eben verschieden. Wir vermuten, dass aus diesem Grund auch der polnische Hund Mulino Sul Fiume Serchio Domek Za Miastem aus der Zwischenklasse am Ende das Rennen um den besten Rüden machte. Immerhin holten wir noch das Reserve CACIB.
Das machte der Stimmung aber keinen Abbruch, ganz im Gegenteil! Wir hatten nämlich noch einen fantastischen Abend dank Gosia und Krzysztof, den in Posen lebenden Bekannten von Kirsten und Frank, die ebenfalls Tollerbesitzer sind. Sie hatten bereits vorab einen Tisch in einem Restaurant direkt am Marktplatz in der Altstadt reserviert. Auf dem Weg vom Hotel dorthin hatten wir mit Gosia unsere persönliche Reiseführerin, wodurch wir super viele Infos über die Stadt bekamen. Das Essen im Restaurant war sooo lecker. Einfach alles hat fabelhaft geschmeckt. Leider konnten uns Ann-Kathrin und Andrea nicht begleiten, da sie mit Samu den BOB und mit Cody den besten Veteranen bei den Curlies stellten, wodurch sie noch ziemlich lang am Ehrenring saßen. Schade, schade.
Tag 2
Der Morgen war im Grunde eine Wiederholung des Vortages bis auf die Suche nach dem Eingang zur Halle, da wir in der selben Halle und dem selben Ring waren. Natürlich gab es einen neuer Richter, Ivan Vasiljevic aus Serbien, der auch wieder einen Richteranwärter an seiner Seite hatte. Die Teilnehmer bei den Tollern waren bis auf einen fehlenden Championrüden identisch.
Dieses Mal tat sich der Richter nicht so schwer. Edison konnte nicht nur die Championklasse gewinnen und das zweite CWC an diesem Wochenende holen, er ergatterte auch das CACIB. Beim Laufen ums BOB freute es uns sehr, dass wir zusammen mit Frank und seiner Fiine im Ring standen. Für beide gab es am Ende den Tagestitel Poland Winner Poznań 2018, wobei Edison das BOB und Fiine das BOS erhielt. Beim obligatorischen Siegerfoto äußerte sich der Richter auch nochmal sehr positiv in unsere Richtung als er meinte, dass er sehr zufrieden mit seiner Auswahl sei. Sowas hört man doch sehr gern! :)
Bis zum Entscheid der Gruppe 8 war es noch etwas hin. Entsprechend hatten wir mal wieder einige Wartezeit totzuschlagen. Zusammen mit den Tostmann-Frauen, die mit Cody zweimal in den Ehrenring durften, aber überhaupt kein Problem. Wir gönnten uns die ein oder andere polnische Essenspezialität und ließen es uns so richtig gutgehen.
Das Warten hat sich für uns leider überhaupt nicht gelohnt, denn die Gruppe 8 Richterin Zofia Konderla aus Polen würdigte Edison im Vorring demonstrativ keines Blickes. Schon krass, wenn man einfach übergangen wird, sowas muss doch eigentlich nicht sein. Das hat für mich einfach etwas mit Respekt gegenüber den Teilnehmern zu tun. Ihr muss Edison ja gar nicht gefallen, aber wie will sie ihn denn ohne hinzuschauen oder abzutasten beurteilen!? Egaaal, meine beiden Jungs hatten wie immer riesigen Spaß beim Laufen im Ring. Edison ein wenig zu viel, da er mal wieder den Turbo einschaltete. :D
Zu unserer Freude holte sich dagegen Cody mit seinen acht Jahren in der Gruppe 8 einen Podiumsplatz ab. Ann-Kathrin durfte sich über einen vierten Platz mega freuen. Damit konnten wir den Ausstellungstag versöhnlich ausklingen lassen. Gratulation noch einmal, super gemacht!!
Fazit
So viel Spaß wie an diesem Wochenende hatten wir selten. Edison war unsere Dauergrinsebacke. Gut möglich, dass wir deshalb so häufig gefragt wurden, ob man ihn streicheln dürfe. Alles in allem wurden auch viel mehr Fotos von Besuchern geschossen als sonst auf Ausstellungen. Schon lustig irgendwie. Dank der zwei CWCs ist Edison nun frisch gebackener polnischer Champion und fügt seinen vierzehnten Championtitel noch dieses Jahr seiner Liste hinzu. Mit der Brussels Dogshow in drei Wochen schließen wir das Ausstellungsjahr dann ab. Ja genau, auf die belgischen Anwartschaften haben wir es auch noch abgesehen. Mal schauen, was sich da machen lässt. :)