Mit insgesamt vier weiteren Hunden, darunter zwei Golden, einem Flat und einem Labbi besuchten wir das Dummy-Seminar zum Thema Verleitungen bei Dogs at work. Thomas und Katja hatten für uns insgesamt sieben Aufgaben vorbereitet, die wir an diesem Vormittag meistern durften. Im Gegensatz zu gestern hatten wir heute leider kein Glück mit dem Wetter. Es war kalt und regnete anfangs in Strömen. Aus diesem Grund sind meine Videoaufnahmen auch sprichwörtlich ins Wasser gefallen (Regentropfen auf der Linse etc.). Auch wenn die Qualität vielleicht nicht die Beste ist, so zeige ich dennoch die letzten beiden Aufgaben.

Der Vollständigkeit halber hier aber zu Anfang die ersten fünf Aufgaben in textlicher Form:

Aufgabe 1
Markierung fliegt, 90° Drehung, Hund für einen anderen Dummy in die Suche schicken, danach erst darf er die Markierung holen, dann wird er erneut in die Suche geschickt, während er mit dem Dummy auf dem Rückweg ist, fliegt eine zweite Markierung, die er im Anschluß arbeiten darf, nachdem er den Dummy aus der Suche gebracht hat.

Wir hatten einen richtig schlechten Start. Edison wollte nach unserer Drehung zur Suche erst einmal die Markierung arbeiten. Nachdem ich ihn zurückgepfiffen und ihm klargemacht hatte, dass er suchen solle, fing er an, die Dummies in der Suche zu blenden. Trotz mehrfachem Korrigierens brachte er mir schließlich einen Stoffsack. Die Memory-Markierung darauf war kein Problem, dafür hatten wir danach den gleichen Spaß nochmal in der Suche. Als dann auf dem Rückweg die Verleitmarkierung flog, meinte er zur Krönung den Dummy ausspucken zu müssen und lozusstürmen. Eieieieiei, das können wir aber besser. ;)

Aufgabe 2
Der Hund sollte halb rechts ein Vollblind arbeiten, das optional von Katja mit einem Geräusch interessanter gemacht hätte werden können. Bevor man den Hund jedoch schicken sollte, mussten wir mit ansehen, wie auf der linken Seite von Thomas ein sogenanntes Flitschedummy gestartet wurde, d.h. ein Dummy wurde durch ein Gummiband mit rasender Geschwindigkeit über den Boden von uns weg gezogen.

Tjaaa, was soll ich sagen. Das Positive vielleicht vorweg, er ist weder eingesprungen noch hat er einen Laut von sich gegeben. Ich habe Edison allerdings nicht direkt davon überzeugen können, doch lieber auf einer geraden Linie zum Blindspot zu laufen. Erst einmal wollte er den Flitschedummy so gar nicht mehr aus den Augen lassen. Sein Kopf hatte sich förmlich eingelockt. Ich hatte keine Chance ihn nach rechts zu drehen! Als ich ihn dann irgendwann neu ausrichten konnte und der Meinung war, ihn endlich schicken zu können, lief er auch die ersten fünf Meter geradeaus, bog dann aber nach links zum Flitschedummy ab. Was aber mittlerweile ganz gut funktioniert, dass ich solche Situationen dann abbrechen und ihn zurückholen kann. Beim nächsten Schicken klappte es dann schließlich mit dem Bringen des Blinds.

Aufgabe 3
Zwei Einzelmarkierungen sollen gearbeitet werden, die jeweils in eine Gruppe von aufgestellten Locktauben geworfen wurden.

Das hört sich ja eigentlich harmlos an, dachte ich zumindest. Also schickte ich Edison ohne Bedenken, der auch wie ein geölter Blitz gen Markierung peste. Kurz davor musste er noch durch eine Senke laufen bis er dann am Ende auf einmal vor diesen Locktauben stand und abrupt die Handbremse anzog. Ein Bild für die Götter. Seine Rute ging höher und höher, er selbst wurde größer und größer bis er schließlich anfing die Plastikvögel zu verbellen. Erst als Thomas sich wortlos mitten in die Gruppe stellte, hörte er damit auf, lief langsam auf ihn zu bis er schließlich den Dummy aufnahm und mir brachte. Diese Situation war ihm sichtlich suspekt. Überraschenderweise war er beim zweiten Schicken genauso schnell bei der Markierung wie zuvor. Das hätte ich nicht gedacht, Respekt. Als er dann aber vor den Locktauben stand, fing er erstmal an, jede einzelne ausgiebig zu begutachten. Der Dummy war auf einmal nicht mehr wichtig. Thomas rief mir zu, dass es ok sei, er solle ruhig überall schnuppern und sich Sicherheit verschaffen. Auf mein Signal kurze Zeit später brachte Edison mir dann stolz den Dummy. Thomas schlug mir daraufhin vor, Edison noch einen dritten Dummy arbeiten zu lassen. Top Idee, denn siehe da, schon schienen ihn die Locktauben überhaupt nicht mehr zu interessieren. Er brachte mir die Markierung ganz souverän. Good boy! :)

Aufgabe 4
Die erste Markierung wird von Thomas geworfen, der daraufhin einige Meter weiterläuft, um eine zweite Markierung zu werfen, die dann im 45° Winkel zur ersten liegt. Zuerst soll Markierung Nr. 1 gearbeitet werden, im Anschluss dann Nr. 2. Auf dem Rückweg von der zweiten Markierung legt Thomas für den Hund nicht sichtig einen Dummy auf die selbe Stelle, wo vorher der erste lag. Dieser soll als letztes gebracht werden.

Edison hat sich hervorragend geschlagen! Er ließ sich dieses Mal nicht verleiten und brachte mir alle drei Dummies in der richtigen Reihenfolge. Super, Kleiner! :)

Aufgabe 5
Zwei Gespanne schauen sich gemeinsam eine Markierung an. Gespann Nr. 1 dreht sich darauf um, geht 10m nach hinten und dreht sich wieder in die Richtung des anderen Gespanns und der Markierung. Danach darf Gespann Nr. 2 die Markierung arbeiten. Im Anschluss werden dann die Positionen getauscht, so dass beide Gespanne in den Genuss des Wartens kommen.

Auch hier bin ich super zufrieden! Edison ließ sich gut drehen, klebte am Beim und blieb beim Warten auf beiden Positionen steady. Einzig bei der doch sehr weiten Markierung brauchte er einen Ticken länger als sonst für den Apport.

Fazit

Da ich Edison mittlerweile ganz gut einschätzen kann, war mir von vornherein klar, dass er beim heutigen Seminar an seine bzw. wir an unsere Grenzen stoßen werden. Meine rote Fellnase lässt sich nämlich noch sehr leicht von neuen Gegenständen, Personen und Situationen ablenken. Die Verleitung ist oftmals einfach zu groß, so dass er ihr nachgibt. :D. Aber genau aus diesem Grund war dieses Seminar heute Gold wert. Die spannenden Herausforderungen haben gut gezeigt, woran Edison und ich noch arbeiten müssen. Challenge accepted! :)