Auf in die Zwischenklasse!
Ähnlich nervös und neugierig wie auf unserer ersten Ausstellung in Groningen ging es heute wieder in die Niederlande, dieses Mal allerdings in das 110km entfernte Zwolle. Warum nervös? Weil wir Edison das erste Mal in der Zwischenklasse gemeldet haben. Nach unserem doch sehr überraschenden ersten niederländischen CAC aus Maastricht wollen wir mal schauen, ob wir die guten Ergebnisse der letzten Ausstellungen bestätigen können. Rein theoretisch wäre jetzt sogar ein CACIB möglich, auch wenn ich denke, dass die Chancen hierfür im homöopatischen Bereich liegen. Bei unserer dritten Show im Nachbarstaat fällt uns wieder auf, dass es scheinbar unüblich ist, Meldelisten im Vorfeld auszugeben, wodurch die Spannung enorm erhöht wird, da man nicht weiß, wen man alles antrifft.
Wir kamen viel zu früh in Zwolle an. Schon um 7:30 Uhr standen wir auf dem Parkplatz. Da hätte man locker noch ’ne Stunde länger schlafen können. Sei’s drum. Nach dem Einlass haben wir uns schnell einen Platz am Ring Nummer 3 gesucht, was irrerweise gar nicht so einfach war, denn dort machten sich bereits zahlreiche Aussteller mit ihren großen Drapiertischen breit, um ihre Fellknäuel zu föhnen und zu toupieren, die allerdings in einem ganz anderen Ring gerichtet wurden. o_0 Wir mussten also ein wenig ausweichen und schlugen unsere Zelte am Nachbarring auf.
Endlich konnte ich den Ausstellungskatalog aufschlagen, um zu sehen, wer heute alles kommen wird. Siehe da, von den 13 gemeldeten Tollern waren insgesamt nur drei Rüden am Start. Im Auto witzelten wir noch darüber, dass es schön sein wird in Holland mal ganz andere rote Fellnasen zu sehen. Leider weit gefehlt, die anderen beiden Rüden neben Edison waren Buccaneer the High Spirits Toller, den wir aus Dortmund kennen und Alba Nuadh Gwenny’s Working Secret, gegen den wir letzte Woche noch in Maastricht in der Jugendklasse gewonnen haben. Darüberhinaus gab es ein Wiedersehen mit André und seiner Hündin You are My Sunshine under the Red Sky sowie mit Gerja und ihren beiden Tollern Sunshine of My Life under the Red Sky und Golden Dawn under the Red Sky.
Mit den Besitzern von Bucci, Birgit und Johannes, setzten wir zu unserer Freude zusammen und ließen uns vom gestrigen Showtag berichten, wo ihr Roter der einzige erwachsene Hund unter sechs Tollern war und den Titel BOB holte. Sie hatten zudem Martinique of red Glory dabei, die in der Jugendklasse startete und Caption Tavignano the High Spirits Toller, der heute nicht ausgestellt wurde. Nachdem wir alle noch kurz mit Jennifer, der Besitzerin von Alba Nuadh Gwenny’s Working Secret über die letzten Shows quatschen konnten, ging’s schließlich los. Sie durfte auch als erstes in den Ring. Irgendwie komisch für mich, nicht als einer der Ersten im Ring zu stehen. Daran muss ich mich wohl noch gewöhnen. ;)
Nachdem der Richter Edison initial einmal von oben bis unten und von rechts nach links scannte und ich ihm sein Alter nannte, begann er ihn von vorn bis hinten abzutasten. Dabei nahm er es sehr sehr genau: er untersuchte nicht nur die Zähne penibel, sondern vermaß den kompletten Kopf. Dabei war ich mega stolz auf meinen Kleinen, er rührte sich keinen Zentimeter. Wenn ich da nur an unsere ersten Ausstellungen zurückdenke, hehe! :) Das anschließende Laufen verlief ebenfalls problemlos, also mussten wir uns nur noch vor den Richtertisch stellen. Hier blieb Edison wie eine Eins stehen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er mittlerweile weiß, worum es geht und worauf es ankommt. Eine Minute später stand der Richter auch schon wieder auf und nannte uns das Egebnis: Excellent!
Die anderen beiden Toller-Rüden bekamen ebenfalls ein V1, was uns überhaupt nicht überraschte, denn sie sahen wirklich gut aus. Jetzt ging es also noch um die Vergabe von CAC und CACIB. Alle präsentierten ihre Rüden hervorragend. Man sah aber recht schnell, der Richter schoss sich auf Bucci und Edison ein, denn er pendelte zwischen den Zweien hin und her. Letztendlich lief es aber genauso, wie ich eingangs vermutete: der Champion gewann und wir wurden Zweiter, womit wir super leben können.
Fazit
Durch unsere frühe Anreise, das zeitige und zügige Richten und die fixe Ausgabe der Richterberichte waren wir schon um 11 Uhr mit allem fertig. Der Richter Guy Kips aus Luxemburg war wirklich einer von der schnellen Sorte. Dementsprechend kurz fiel leider auch der Richterbericht aus. Gefühlt ging alles viel zu schnell. Wir sind mit einem komischen Gefühl nach Hause gefahren und haben uns gefragt, ob das alles gewesen sein soll? Irgendwie war die Ausstellung nicht Fisch und nicht Fleisch. Vielleicht lag es auch daran, dass das Starterfeld mit nur drei Rüden und zehn Hündinnen dieses Mal so unausgeglichen war. Keine Ahnung.
Wenn man das ganze aber einmal nüchtern betrachtet, so können wir uns echt nicht beklagen. Wir nehmen ein niederländisches Reserve-CAC sowie unser erstes Reserve-CACIB mit nach Hause, die wir beide voll anrechnen lassen können, da Bucci, der heute beide Titel gewann, auf der Show gestern sein letztes CAC für den holländischen Champion abräumte und obendrein schon länger die Titel C.I.E. bzw. C.I.B. trägt, somit keine Verwendung mehr für die internationalen Anwartschaften hat. Apropos Bucci … an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Birgit und Johannes für die netten Gespräche und kleinen Tipps, die den Aufenthalt wirklich kurzweilig gemacht haben. Wir werden uns in Dortmund wiedersehen. ;)